„Versuche, dein Kind als ein Samenkorn zu sehen, das in einer Verpackung ohne Etikett geliefert wurde. Deine Aufgabe besteht darin, für die geeignete Umgebung und die richtigen Nährstoffe zu sorgen und das Unkraut zu jäten. Es steht nicht in deiner Macht, zu entscheiden, welche Art von Blüte du bekommst oder zu welcher Jahreszeit sie erblühen wird.“

Lerncoaching ist keine Nachhilfe!

Bei einem Lerncoaching handelt es sich um eine zeitweise Klärungs- und Unterstützungshilfe für Lernende und deren Eltern mit dem Ziel, wichtige Kompetenzen für das Lernen aufzubauen. Dieses umfasst meist 3-8 Einzeltermine à 1 Stunde. Es geht unter anderem darum, zu schauen, wie bisher gelernt wird und was das ungünstige Verhalten aufrechterhält. Im Anschluss besprechen wir, was notwendig ist, dieses Verhalten Schritt für Schritt zu verändern. Ich begleite Sie dabei Schritt für Schritt Richtung Ziel.

„Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken“ (Galileo Galilei). 

In diesem Sinne ist Lerncoaching im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe gedacht und soll nicht zu einer Abhängigkeit führen, dazu dient auch die zeitliche Begrenzung. Vielmehr soll es den Lernenden befähigen, in Zukunft sein Lernen selbst gestalten zu könne. Es geht dabei also weniger um das „was“ sondern vielmehr darum, „wie“ gelernt wird.  Voraussetzung für ein Coaching ist die freiwillige Teilnahme. Inhalte aus dem Coaching werden vertraulich behandelt. Wenn Gespräche mit Lehrpersonen oder anderen Professionellen rund um Ihr Kind erwünscht sind, wo können Sie mich im Einzelfall von der Schweigepflicht entbinden. Den Weg bestimmt der Lernende selbst. 

In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, dass Eltern etwas an ihrem Verhalten in Bezug auf das Lernen ihres Kindes verändern. Ich vertrete die systemische Sichtweise: „Ändert sich eine Komponente im System, so verändert sich das komplette System“. 

EIN PRAXISBEISPIEL

Sara besucht die 4. Klasse einer Grundschule und hat Schwierigkeiten, sich an die Hausaufgaben zu setzen. Obwohl die Mutter extra einen Halbtagsjob angenommen hat und bereit ist, sich um diese Schwierigkeit zu kümmern, gibt es täglich Streit und Tränen wegen der Hausaufgaben. Da sich keine Verbesserung der Situation abzeichnet, ist die Mutter Frau A. schon angespannt bevor es los geht. Es läuft jeden Tag gleich ab: Zunächst gibt es eine Diskussion, die nach einer Zeit in einen handfesten Streit übergeht. Sara hat die Erfahrung gemacht, dass ihre Mutter immer sehr angespannt ist wenn es um das Thema Hausaufgaben geht. Sie geht der Situation zunehmend aus dem Weg und versucht alles, die Hausaufgaben-Situation zu vermeiden. Frau A. hat zunächst die Idee, Sara im Coching anzumelden, damit diese lernt, ihre Hausaufgaben ohne Widerwillen und Streit zu machen. Nach einem Erstgespräch ist ihr aber bewusst geworden, dass ihre eigenen Reaktionen die Situation mit aufrecht erhalten und sie sogar das Verhalten von Sara ohne es zu merken unbewusst verschlimmert.  Sie entscheidet sich deshalb, zunächst selbst ein Eltern-Coaching zu machen. Nach einer genauen Analyse der Situation lernt Frau A. dabei, wie sie in einer solchen Situation sinnvoller agieren kann. Zunächst fällt es ihr nicht so leicht, aus den alten Verhaltensmustern auszubrechen, mit der Zeit gelingt es aber immer besser. Erstaunt stellt sie nach einer Zeit fest, dass ihr eigenes verändertes Verhalten zu einer deutlichen Verbesserung der Gesamtsituation geführt hat. Sara kann sich immer besser auf die Hausaufgaben einlassen und die Unterstützung ihrer Mutter annehmen. Nach ein paar Monaten hat sich das Thema „Hausaufgabenkonflikte“ für die Familie erledigt und Sara braucht die Mutter immer weniger bei den Hausaufgaben. Frau A. ist dankbar, dass das Thema die Familie nun nicht mehr belastet.


Ich habe die Vision, dass möglichst viele Kinder, Jugendliche und Eltern die Schulzeit als eine schöne und entspannte Zeit in Erinnerung behalten! Im Coaching geht es deshalb nicht immer nur um eine Leistungssteigerung im Sinne einer Selbstoptimierung. Die Freude am Lernen (wieder) zu finden, zufrieden mit sich zu sein und auch genug Zeit für andere Dinge zu haben sind wichtige Aspekte.

Ein Coaching ist immer sehr individuell und findet entweder mit dem Kind allein oder mit den Eltern gemeinsam statt, je nachdem, was am sinnvollsten ist. Bevor Sie sich für ein Coaching entscheiden, findet ein kostenloser Ersttermin (in der Regel gemeinsam mit Ihrem Kind) statt. Dieser dient dem Kennenlernen und dem Erfassen der Situation. Nachdem wir gemeinsam überlegt haben, ob ein Coaching für Sie und/oder Ihr Kind geeignet ist, dürfen Sie sich entscheiden, ob Sie ein Coaching buchen möchten. Zu Beginn des Coachings erarbeiten wir ganz konkrete Ziele, um Fortschritte messbar zu machen.

Beratungstermine mit Eltern finden in der Regel vormittags oder gegen Abend und auf Nachfrage auch online statt. Termine mit Kindern mache ich nur dann, wenn Ihr Kind einen hohen Leidensdruck hat oder etwas verändern möchte. Ich mache keine Termine gegen den Willen Ihres Kindes.

Bei allen Schwierigkeiten darf nicht vergessen werden, die Kinder immer wieder auf Ihre Stärken und Fortschritte hinzuweisen denn: 

„Der Ermutigungsprozess steht bei der Entwicklung der kindlichen Lernfähigkeit und beim Lernprozess an erster Stelle“ (R. Dreikurs)

Am Anfang steht oft ein entmutigtes Kind. Mir ist es besonders wichtig, Ihrem Kind den Glauben an sich und seine Kompetenzen zurückzugeben. Ungünstige Einstellungen („Ich kann das einfach nicht“) oder Glaubenssätze („Ich bin zu blöd für Mathe“) sollen verändert werden, so dass Ihr Kind neuen Mut fasst und Anstrengung als etwas Positives erlebt. Passgenaues Üben und Auffüllen von Lücken soll verhindern, dass Ihr Kind viel Zeit investiert und trotzdem keine Erfolge bemerkt.